Fragen Sie sich manchmal, woran es liegt, dass Ihre Kolleg*innen oder Mitbewerbende erfolgreicher sind als Sie? Und das, obwohl Sie den Job mindestens genau so gut machen, ja vielleicht sogar noch besser ausgebildet sind oder mehr Erfahrung haben?
Ich hatte in meinen Coachings, Trainings und Seminaren immer wieder kluge, gut ausgebildete, motivierte und engagierte Menschen vor mir, die unglaublich viel leisteten und trotzdem beruflich nicht weiterkamen. Sie alle hatten das gleiche Problem: Sie zeigten den anderen nicht, was sie konnten. Ich selbst gehörte auch viele Jahr zu dieser Spezies. Ich investierte meine Kraft und Zeit zu 100% in die Arbeit, und zu 0% darauf, das, was ich leistete, auch zu verkaufen. Ich dachte, die anderen müssten doch sehen, dass ich gut bin.
Heute weiß ich: Die anderen haben etwas anderes zu tun, als uns bei der Arbeit zuzusehen. Wir ganz alleine sind dafür verantwortlich, den anderen zu zeigen, was wir können. Wir selbst müssen den Fokus auf unser Können und unser Potenzial lenken, wenn wir von anderen entdeckt und gesehen werden wollen.
Gut sein allein genügt nicht. Zahlreiche Studien belegen, dass beruflicher Erfolg tatsächlich nur zu 10(!) Prozent auf Qualifikationen und Kompetenzen beruht und zu 90 Prozent von anderen Faktoren abhängt: Selbstdarstellung, Kontakte und Beziehungen sind da ganz wesentlich. Bei Selbstdarstellung mag der ein oder andere an Schaumschlägerinnen und Blender denken. Doch darum geht es nicht. Es geht um Selbst-PR, darum, sich selbst in seiner Einzigartigkeit, mit seinem Können und seinem Potenzial zu zeigen. Es geht um Identität, nicht um Image.
Werden Sie sich darüber bewusst, was Sie können und lassen Sie es die Menschen um sich herum wissen. Das heißt nicht, dass Sie ab jetzt nur noch lauthals verkünden, wie großartig Sie sind. Das führt höchstens zu Misstrauen und Spott. Viel besser ist es, wenn andere das Loblied auf Sie singen, weil Sie gesehen haben, was Sie können. Und das erreichen Sie mit gelungener Selbst-PR. Understatements mögen charmant sein, aber auf den Weg zum Erfolg sind sie einfach nur dämlich und hinderlich. Also, hören Sie auf, Ihr Licht unter den Scheffel zu stellen.
„Eigenlob stinkt“ haben wir uns lange genug angehört. Ich wünsche mir, dass Sie ein neues Verständnis für sich und Ihr Potenzial entwickeln und künftig im Brustton der Überzeugung sagen können: „Eigenlob stimmt!“
Herzlich,
Ihre Sabine Asgodom
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Selbstcoaching-Tipp
Diese 7 Fehler beim Selbstmarketing sollten Sie vermeiden:
1. Den Mund halten
Typischer Fehler in Konferenzen: Ein Problem wird angesprochen, Sie haben die Lösung im Kopf, und während Sie noch an der perfekten Formulierung feilen, ergreift ein Kollege das Wort. Der bekommt dann das Lob, das Projekt oder die Chance, nicht Sie. Menschen mit einem zu hohen Perfektionsanspruch stellen sich oft auf diese Weise ein Bein. Auch bei Networking und Smalltalk ist Perfektion eher hinderlich. Viele glauben, höchst geistreich über Schopenhauer parlieren zu müssen, und verpassen dann zahlreiche Gelegenheiten, während sie darüber nachdenken und sich still an ihrem Wasserglas festhalten.
2. Zu dick auftragen
Aus Angst und Unsicherheit entstehen manchmal wenig elegante Formulierungen wie: „Sie werden nicht umhinkönnen, mir den Auftrag zu geben …!“ Und wie der andere umhinkann. Wer zu viel Druck macht, treibt andere in die Flucht. Vorsicht mit öffentlicher Selbstüberschätzung. Bluffer haben vielleicht kurzfristig Erfolg (Kennen Sie nicht auch jemanden, von dem Sie immer schon gedacht haben: „Wie hat der das geschafft?“), doch der Knüppel der Realität wird sie irgendwann treffen.
3. Chancen nicht nutzen
Die Chefin lädt ein zur Golfpartie? Der/die Gefragte winkt ab. „Nee, ich spiele nicht Golf“ oder „Nee, samstags muss ich immer so viel erledigen“. Autsch! Chance verpasst, der Chefin stundenlang von den Ideen und Konzepten zu erzählen, die wir im Kopf haben.
4. Lob abwehren
Viele können mit Anerkennung schlecht umgehen. „Toll, wie Sie das gemacht haben!“ hören Sie und antworten: „Ach, das war doch nichts Besonderes.“ Wer Lob abwehrt, stellt sein Licht unter den Scheffel oder, was fast noch schlimmer ist, wirkt arrogant. Wer Lob abwehrt, stellt die Wahrnehmung des Gegenübers in Frage. Das Lob knallt ihm wie ein Bumerang an den Kopf. Na danke, der wird sich überlegen, ob er Sie nochmal lobt.
5. Sich kleinmachen
„Na ja, ich spreche ein bisschen Spanisch …“ Menschen mit schlechter Selbstdarstellung reduzieren sprachlich ihre tatsächlichen Fähigkeiten. Sie machen sich klein. Die häufigsten sprachlichen „Weichmacher“ sind neben „ein bisschen“: eigentlich, ziemlich, relativ, nur, natürlich, ich denke, ich glaube, etc. Diese falsche Bescheidenheit killt Karrieren!
6. Nehmen, was kommt
Wer für sich keine hohen Ansprüche ans Leben stellt, bekommt, was die anderen übriglassen. Viele Menschen denken nie über ihre beruflichen Perspektiven nach, entwickeln zu wenig Ideen zu Alternativen. Sie geben sich mit dem Bekannten zufrieden oder verharren in ihrer Unzufriedenheit.
7. Keine Netzwerke haben
Die Zeit der Einzelkämpfer*innen ist vorbei. Was man früher Männerbünde oder Seilschaften nannte, ist die Grundlage des modernen Beziehungsmanagements. Wer das nicht beherrscht, beraubt sich eines Erfolgsbeschleunigers, der ungeahnte Kräfte entwickelt. Es ist sehr hilfreich, wenn uns jemand Türen öffnet. Keine Angst vor Protektion. Durch die Tür gehen und uns beweisen müssen wir immer noch selbst.
Stimmt alles!
Ich werde in diesem Jahr 73 Jahre alt und ich will noch was erreichen als Fotografin, doch ich finde keine Menschen in meinem Alter die das auch wollen, daher ist es mit dem Netzwerken schwierig und Vorbilder habe ich auch keine!
Was tun?
Weshalb müssen es Menschen im selben Alter sein? Weshalb müssen sie dasselbe wollen? Was genau möchten Sie erreichen? Wie sind Sie auf die Idee gekommen, gerade als Fotografin etwas erreichen zu wollen?
Liebe Beate, schmeiß dich an die jüngeren ran, das hält nebenbei auch jung.
Liebe Beate, besuche Ausstellungen von verschiedensten berühmten Fotograph*innen und plauder mit anderen Besucher*innen – so kannst Du Gleichgesinnte finden, vielleicht auch Inspirationen bekommen über die verschiedenen Trends in der Fotographie, mit den Ausstellern, Galleristen … plaudern. Mach dir zwischendurch auch Notizen über die interessantesten deiner neuen Kontakte und pflege sie. Viel Spaß.