Ich hatte immer Schwierigkeiten, wenn ich versucht habe, Meditationstechniken zu erlernen. Mich haben die strikten Vorgaben in diesen Kursen gestört. „Sie sehen ein weißes, göttliches Licht in Ihnen“. Ich schwöre Ihnen, da war keins. In mir war nur dunkles Chaos, und je mehr ich mich bemühte ein Licht zu sehen, umso finsterer wurde es.
Inzwischen habe ich diese fruchtlosen Versuche aufgegeben und meine ganz eigene Meditationstechnik im Alltag entwickelt. Dazu braucht es keinen großen Aufwand, keinen Kurs oder gar wochenlange Retreats. Sie können alle Tätigkeiten, die Sie sowieso erledigen müssen und bei denen Sie Stille finden, dazu nutzen: Bügeln, Abwaschen, Schreibtisch aufräumen oder Unkraut jäten, aber auch Spazieren gehen, Joggen oder Powerwalken. Beschäftigungen, bei denen der Körper in Bewegung ist und der Kopf frei. Die einzige Voraussetzung: Stoppen Sie ablenkende Geräuschquellen, schalten Sie Musik und Fernseher aus, telefonieren Sie nicht nebenbei. Gönnen Sie sich den Luxus der Stille. Und während Ihre Hände eifrig werkeln oder Ihre Beine einen Schritt an den anderen setzen, erlauben Sie Ihrem Geist Gedankenfreiheit. Auch einige Tätigkeiten im Berufsleben bieten sich dafür an: Routinearbeiten wie einpacken, ordnen, ablegen, Wege erledigen oder auch stundenlang in Meetings sitzen, obwohl einen das Thema gar nicht betrifft.
Lassen Sie alles zu, was Ihnen durch den Kopf geht. Zeit zum Gedanken fliegen lassen, ist ein echter Luxus. Öffnen Sie Ihre Wahrnehmung nach innen, lassen Sie die Gedanken kommen, die kommen wollen. Plötzlich fällt Ihnen vielleicht etwas ein, das Sie schon lange erledigen wollten. Oder Sie denken an einen Menschen, von dem Sie lange nichts gehört haben. Überraschend taucht eine Situation von Ihrem inneren Auge auf, die Ihnen noch nachgeht. Auf einmal sehen Sie die Antwort auf eine Frage, die Sie sich vor längerer Zeit gestellt haben.
Im Grunde kennen Sie diesen Mechanismus längst. Jeder weiß, dass einem die besten Ideen unter der Dusche kommen. Aber es ist hilfreich, Ihre Wahrnehmung ganz bewusst zu schärfen für die Nachrichten, die Ihnen Ihr Unterbewusstsein sendet. Hören Sie achtsam auf Ihre innere Stimme und schaffen Sie aktiv Gelegenheiten, ihr zu lauschen.
Diese kleinen Meditationen im Alltag haben übrigens auch noch einen positiven Nebeneffekt in Sachen Gelassenheit und Zufriedenheit: Wir können fluchen, während wir Bad oder Schuhe putzen, können unser Schicksal verdammen, während wir die Ablage erledigen. Oder wir können uns entscheiden, uns nicht zu ärgern, sondern diese Zeit als geschenkte Zeit für unsere Alltags-Meditationen zu sehen.
Ich wünsche Ihnen gute Gedanken dabei!
Ihre Sabine Asgodom
Ha,Ha: Ich kenne das auch:Was hab ich schon Meditationen ausprobiert-helles Licht-Dunkelheit(noch schlimmer),dein Höheres Selbst. Für mich ist Yoga meine Art der Meditation und da bin ich ganz ruhig und bei mir und nicht bei den Dingen ,die mich aufregen,oder die ich noch erledigen muss:-) Ihnen alles Gute liebe Frau Asgodom.Ich habe eben die Sendung „Nachtcafe“ gesehen und ihre berührende Geschichte gehört.